Züchterinformationen


Reinzucht der Farben beim Pudel


Ein besonderes Problem ist die Farbenzucht beim Pudel, wie auch bei bestimmten anderen Rassen. Wir bleiben bei der Farbenzucht des Pudels. Teilweise bis in die sechziger Jahre erfolgten, zum Teil aus Unkenntnis, Farbenkreuzungen. Diese wurden dann durch Zuchtbestimmungen geregelt, so dass wir heute durchgezogene Farblinien haben.

Farbe ist ein ererbter Faktor. Wichtig ist die Kontrolle der Farbe. Das heißt, wir lassen die Gene ihrer Absicht entsprechend wirken. Mit „Dominat“ meint man nicht unbedingt eine Farbe, der alles andere untergeordnet ist. Gemeint ist, nur die Oberhand, Fähigkeit, das Rezessiv zu überdecken. Rezessiv bedeutet nicht von vornherein etwas Schlechtes oder Unerwünschtes, es bedeutet etwas Verborgenes, wobei das Dominate immer sichtbar ist.

Haben wir schwarz als Dominanzfarbe, so wird jeder Farbfaktor, der verborgen bleibt und nicht sichtbar ist, als rezessiv bezeichnet.

Die Farbe hängt von mehreren Gene – Paaren ab. Sind zwei Mitglieder eines Paares von Faktoren in jeder Hinsicht gleichartig, dann ist der Pudel „homozygot“.

Das bedeutet, wenn zwei Mitglieder eines Paares von Genen gleichartig sind, z.B. auf schwarz (oder weiß oder braun usw.), so ist der Pudel homozygot hinsichtlich der Farbe. Ein solcher Pudel kann als rein schwarz bezeichnet werden.

Auch wenn der Stammbaum bei den Vorfahren alle als schwarz ausweist, kann man nicht sicher sein dass der Pudel, hinsichtlich der Farbe, rein ist. Darauf aber kommt es dem Pudel -Züchter an.

Wenn zwei Mitglieder eines Gene – Paares im Gegensatz zur Farbe eines anderen Faktors stehen, wird der Pudel „heterozygot“ bezeichnet.

Um heterozygot zu sein, muss der Welpe das Gen für schwarz von beiden Eltern ererben. Wenn das ererbte Paar nicht ganz gleichartig ist, so ist der Pudel Heterozygot. Solch ein Pudel wird Bastard genannt, wobei in dem Wort keine böse Nebenbedeutung liegt. Es bedeutet, dass er nur ein Gen für sein Äußeres, hier der Farbe erhielt. Das Gen für die andere Farbe ist nicht ausgedrückt oder im Verborgenen.  

                                                      (zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken)

C:\Dokumente und Einstellungen\Ketteniß\Eigene Dateien\Eigene Bilder\Adobe\Fotos von Digitalkamera\2009-08-28-1611-23\Pudel_edited.jpg

Wenn wir also einen reinschwarzen Pudel zu einem reinweißem Pudel umzüchten wollen, (siehe Abblid, weiße Hündinn mit schwarzem Rüden gepaart) und annehmen, dass keine fehlfarbenen Faktoren sich einschleichen und davon ausgehen, dass aus diesem Wurf  8 Welpen fallen, so werden diese alle anscheinend schwarz sein.

Sie haben ein weißes Gen von ihrer Mutter empfangen und in diesem Fall ein schwarzes von ihrem Vater. Aber das weiße Gen, weil weiß rezessiv ist, wird überdeckt von dem schwarzem Gen.

Alle Welpen müssen als Bastard, hinsichtlich der Farbe bezeichnet werden. Hier wissen wir aus der Mendelchen Vererbungslehre, dass er mit Blumen experimentierte. Er hätte es genauso mit Pudeln tun können. Hätte er zwei von unseren Welpen genommen und sie gepaart, und es wäre ein Wurf von 8 Welpen daraus entstanden, so würde er gefunden haben, dass dieser Wurf zweiter Generation enthalten würde, zwei reinschwarze, vier Bastarde und zwei reinweiße.

Wenn er ein anderes Paar aus dem Wurf der ersten Generation paaren würde und hieraus ein Wurf von vier Welpen erfolgte, so würde einer reinschwarz, zwei Bastarde und ein reinweiß entsehen.

Wenn wir im Blick auf der Abblidung werfen, so kommen wir zu dem ergebnis, wenn zwei beliebig von den Bastardschwarzen der ersten Generation gepaart würden, oder einer von ihnen mit einem ähnlichen Bastard, selbst aus einem anderen Wurf, so würde das erwartete Verhältnis bei je vier Welpen sein: ei Reinschwarzer , der zwei schwarze Gene von jedem Erzeuger empfing; zwei bastardschwarze und ein reinweißer, der zwei weiße Gene von jedem Erzeuger empfing.

Das ist das Gesetz der Segeration, es zeigt , wie sich diese Gene z.B. für die Farbe passend zusammenstellen , von einer Generation zur nächsten.

Wegen dem vorgenannten und beschrieben Gesetz der Vererbungslehre haben Zuchtvereine Zuchtbestimmungen erlassen. Beim Pudel haben wir , innerhalb der KDH e.V. und ihren angeschlossenen  Verbänden, die Reinzucht der Pudel auch auf Farbe. Das heißt, nur Paarungen, schwarz mit schwarz, weiß mit weiß, silber mit silber, aprikot mit aprikot usw.

Hier sind nur einige wenige Ausnahmen zugelassen, z.B. schwarz mit braun.

Leider mußten wir fest stellen , dass einige Vereine wieder zulassen , dass Paarungen beim Pudel, auch mit unterschiedlichen Farben, erlaubt sind(z.B. schwarz mit weiß etc.)

Dies finde ich besonders verwerflich, werden doch die in jahrzehnten durch gezogenen reinen Farbeschläge zu nichte gemacht.

Wenn sie sich einem  Pudel vom Züchter kaufen, so studieren Sie dessen Ahnentafel ganz genau auf die Farbangaben. Wenn es dort Differenzen gibt, oder keine Farbangaben angegeben sind, sehen Sie von einem Kauf ab.

Wir vermehren nicht, sondern wollen die Rasse verbessern. Denn mit so einem Pudel können Sie in unseren Verbänden nicht züchten!

 

Erläuterungen

 

Dominant

Ist immer sichtbar; eine Farbe der alles andere untergeordnet ist

Rezessiv

Etwas Verborgenes

homozygot

Wenn zwei Mitglieder eines Paares von Faktoren in jeder hin Sicht gleich sind. Z.B. auf schwarz; brau usw., dann sind sie homozygot hinsichtlich der Farbe.

hetreozygot

Wenn zwei Mitglieder eines Gene – Paares im Gegensatz zur Farbe eines anderen Faktors stehen, wird der Pudel heterozygot bezeichnet. Solch ein Pudel  wird Bastard genannt. In dem wort liegt keine böse Nebenbedeutung. Es bedeutet, dass er nur ein Gen für sein Äußeres, der Farbe, erhielt. Das Gen für die andere Farbe ist nicht oder bleibt in ihm verborgen.

 

Ihr

Günther Knoben

Präsident des VDR e.V.

Präsident der UCI e.V.

 

Die Datei steht hier für sie zum Download im PDF-Format bereit. Klicken sie dazu auf das Symbol.